Meridiem Trail (Teil 1) | Wien - Graz

Willkommen in Wien und zu Ihrer Radreise auf dem Meridiem Trail! Die Anreise erfolgt in Eigenregie - und sicher wird es Ihnen auch nicht schwerfallen, den Aufenthalt in der österreichischen Hauptstadt ganz individuell zu gestalten und zu genießen. Stephansdom, Hofburg, Riesenrad & Co bieten Möglichkeiten über Möglichkeiten.

Raus aus dem Wiener Becken, ab Richtung "Gebirge" heißt es heute. Doch erschrecken Sie nicht: Das Leithagebirge fordert Sie nicht gleich auf der ersten Tagesetappe mit hochalpinen Landschaftsformationen heraus, sondern bietet Ihnen vielmehr mit seinen bewaldeten Hügeln eine erfreulich abwechslungsreiche Kulisse. Auch Weingärten gibt es hier im östlichen Niederösterreich, das - neben der freilich viel berühmteren Wachau - noch so manche andere Geheimtipp-Genussregion auf Lager hat.

Das Etappenziel Bruck an der Leitha blickt als Grenzposten zur Zeit der Türkenkriege und Habsburgische Garnisonsstadt auf eine wechselvolle und reiche Geschichte zurück. Noch heute sehenswert ist das gut erhaltene barocke Altstadtensemble. 

Tag 3 Ihrer Radreise führt Sie in das dritte - und jüngste - österreichische Bundesland, das Burgenland. Sie überqueren dazu den Fluss Leitha und rollen Richtung Süden. Der Neusiedler See, das "Meer der Wiener", prägt Flora und Fauna der gesamten Region, denn die Schilfgürtel des Steppensees sind ein bedeutender Brut- und Rastplatz für viele Zugvögel.

Unübersehbar ist das in der "Storchenstadt" Rust, die Meister Adebar bevorzugt als Zweitwohnsitz nutzt und dabei nur wenig Respekt vor den zahlreichen denkmalgeschützten Bauwerken zeigt. Immerhin: Es hat wohl auch die markante "Skyline" mit den vielen von Storchennestern gekrönten Rauchfängen dazu beigetragen, dass Rust bereits mehrmals zur schönsten Stadt des Burgenlandes gekürt wurde.

Bucklige Welt - der Name spricht für sich und verspricht einmal mehr eine Radetappe, die alles Mögliche ist, bloß nicht eintönig. Den einen oder anderen sanften Anstieg gilt es zu meistern, Ausblicke ins weitläufige "Land der 1000 Hügel" lohnen jedoch alle Mühen.

Dann überschreiten Sie wieder eine Grenze, diesmal ins Nachbarland Ungarn, denn die Übernachtung ist heute in Köszeg (deutsch Güns) geplant. Dass Sie die richtige Richtung eingeschlagen haben, wissen Sie spätestens, wenn Sie den höchsten Berg des Burgenlandes, den Geschriebenstein (884 m), erblicken, der die Staatsgrenze markiert.

Der Abstecher nach Ungarn ist kurz gehalten, schließlich haben Sie noch längst nicht alle sehenswerten Fleckchen des Burgenlandes erradelt. Gerade die namensgebenden Burgen haben sich bisher rar gemacht.

Umso zielstrebiger werden Sie heute den Weg nach Güssing in Angriff nehmen. Grüßt hier doch schon von Weitem die mächtige Wehranlage Burg Güssing, der Stammsitz der bedeutenden ungarischen Adelsfamilie Batthyány. Geschichtsinteressierte werden auch am Franziskanerkloster ihre Freude haben - oder am historischen Kellerviertel, in dem Sie den für die Region typischen Uhudler verkosten können.

In den tiefen Südosten Österreichs führt Sie nun der Meridiem Trail. Vom Burgenland geht es weiter in die Steiermark, genauer ins Steirische Vulkanland, das landschaftlich mit seinen malerischen Hügeln punktet. Die vor Jahrtausenden erloschenen Vulkane haben nicht nur eine überaus radlerfreundliche Topografie geschaffen, sondern auch fruchtbare Böden, die sich hervorragend für den Wein- und Obstbau eignen.

In der grünen Mark lohnt es sich immer - auch kulinarisch - eine Rast einzulegen und bei deftigen Genüssen zu verweilen. Die letzte Stärkung des Tages genehmigen Sie sich in Feldbach, idyllisch an der Raab gelegen und wirtschaftlich geprägt von der Veredelung landwirtschaftlicher Produkte.

Vom Tal der Raab geht es weiter ins Tal der Mur, des wichtigsten Flusses der Steiermark. Radeln Sie zunächst noch durch dünn besiedeltes Gebiet, so wird es am Ende des Tages zum Ausgleich richtig urban. Sie erreichen die zweitgrößte Stadt Österreichs, die Genussmetropole Graz.

Dank der verhältnismäßig kurz gehaltenen Radstrecke bleibt Ihnen hier gewiss genug Zeit zum Flanieren, Shoppen oder Sightseeing. In der City of Design trifft Tradition auf Moderne und so sollte jeder architektonische Geschmack auf seine Kosten kommen. Wer am berühmten Grazer Uhrturm auf dem Schlossberg keinen Gefallen findet, sei zum Beispiel an das schwimmende Gesamtkunstwerk Grazer Murinsel verwiesen.

Drei Bundesländer in acht Tagen. Die beiden größten Städte Österreichs als Dreh- und Angelpunkt. Altbekanntes und ganz neu Entdecktes. Sagen Sie sich nun: "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut" (wie seinerzeit angeblich Kaiser Franz Josef I.) und reisen zurück nach Hause? Oder hängen Sie doch noch einige Tage dran? In diesem Fall buchen wir gerne Ihren Verlängerungsaufenthalt in Graz.